Rezension: Jenny Downham – Bevor ich sterbe

Veröffentlicht: November 25, 2013 in Buchvorstellung, Oberstufe
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(Jana Runge)

Das Buch “Bevor ich sterbe“ von Jenny Downham ist im Dezember 2009 im Goldmann Verlag erschienen und ist 320 Seiten lang. Es ist für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen.

Inhalt:

Es geht um Tessa, ein 16 Jahre altes Mädchen. Sie hat Leukämie und hat keine Chance zu überleben. Sie weiß das sie bald sterben wird. Also schreibt sie an ihre Wand eine Liste mit Dingen, die sie noch machen möchte. Sie möchte die Zeit die sie noch hat ausleben und meint das sie nichts mehr zu verlieren hat. Deshalb steht auf ihrer Liste zum Beispiel, dass sie einen Tag nur gegen Gesetze verstoßen möchte, einmal berühmt werden, Sex haben oder einen Tag lang immer nur “Ja“ sagen. Dabei hilft ihr ihre beste Freundin Zoey und später auch Adam. Adam ist der Nachbarsohn, den sie kennenlernt und der sie als Erster richtig versteht. Die beiden verlieben sich ineinander. Anfangs wehrt sich Tessa dagegen und auch später noch stellt sie sich die Frage: „Darf man lieben wenn man stirbt?“

Aufbau und Sprache:

Die Geschichte ist in Kapiteln geschrieben, insgesamt sechsundvierzig. Es wird aus der Ich-Perspektive erzählt und man erfährt die Gefühle und Gedanken von Tessa. Die Sprache ist eine typische „Teenagersprache“ und zwischendurch etwas frech.

Kritik:

Mir gefällt das Buch sehr gut und ich fand es sehr spannend. Man sieht wie Jugendliche, die warscheinlich sonst nicht so viel über das Thema Sterben nachdenken, sich damit auseinandersetzen. Es erzeugt Spannung, das die Punkte der „To-do-Liste“ nicht alle vorher schon bekannt sind. Das Tessa und die anderen Figuren auch Macken haben und auch mal schlechte Laune oder ähnliches haben, macht das Buch echter und die Figuren sympathischer, da Fehler menschlich sind.

Man lernt die Protagonisten gut kennen. Tessa ist mir sympathisch. Ich finde es gut, das wenn man weiß das man sterben wird, dass man sich dann nicht deswegen hängen lässt, sondern die Zeit nutzen sollte. Ich denke mal es ist schwer, damit umzugehen und deshalb bewundere ich Tessa das sie es schafft, sich nicht hängen zu lassen. Sie ist mutig und hat Respekt verdient.  Es ist mutig, die Entscheidung zu treffen das man keine Chemotherapie möchte, also damit entschließt das man die Krankheit nicht mehr bekämpft. Ich kann die meisten ihrer Gedanken, Fragen und Probleme nachvollziehen und die Frage ob man lieben darf, wenn  man sterben wird ist finde ich eine wichtige, gute aber schwere Frage.. Tessa lebt mit ihrem Vater (Dad) und ihrem Bruder (Cal) zusammen.  Der Vater kümmert sich gut und vielum seine Tochter aber Tessa findet dass er sich manchmal zu viele Sorgen macht und sie nervt es dass er immer auf der Suche nach Heilung ist, obwohl für sie klar ist, dass sie keine weiteren Therapien möchte. Cal weiß (so hab ich das Gefühl) nicht richtig wie er mit seiner Schwester umgehen soll und hat manchmal Angast vor ihren Launen (z.B. S.69). Er liebt seine Schwester aber die beiden werfen sich , wie andere Geschwistern auch, im Streit böse Dinge an den Kopf.  Die Mutter hat die Familie damals verlassen und wohnt jetzt in getrennt von dem Rest der Familie. Tessa ist es wichtig ihre Eltern wieder zusammenzubringen. Das Verhältniss von Mutter zu Tochter und umgekehrt ist nicht so gut, da die Mutter zum Beispiel nie bei einer Untersuchung im Krankenhaus dabei war und sich mit der Krankheit ihrer Tochter so gut wie gar nciht auskennt. Zum Ende des Buches hin wird das Verhältnis besser. Zoey ist Tessas beste Freundin. Ich kann mir denken, dass es schwer ist, wenn die beste Freundin sterben wird und damit umzugehen aber ich finde Zoey geht auf keinen Fall gut damit um. Sie redet nie mit Tessa über das Thema Krankheit oder Tod und denkt viel mehr an sich. Ein weiterer Punkt, der sie mir unsympathisch macht, ist dass sie Tessas Geschichte weitererzählt hat owohl sie weiß, dass Tessa das nicht mag. Adam, tritt erst später in Tessas Leben ein und er ist der Erste der sie richtig versteht. Es ist immer für sich da und es ist rührend, wie er sich kümmert und was er alles für seinen Liebe tut.

Ich finde die Geschichte gut, da sie von normalen, alltäglichen Problemen von Jugendlichen erzählt aber auch von der Krankheit und ihren Folgen für die Betroffene und Angehörige. Sie macht nicht nur traurig sondern zeigt einem auch die schönen Dinge im Leben. Außerdem ist es packend und wenn man einmal angefangen hat zu lesen, hört man so schnell nieder auf, ich hab es z.B. an zwei Tagen durchgelesen.

An dem Buch gefällt mir nur eine Sache nicht; dass manche Momente oder Dinge lange beschrieben werden, was es zum Lesen langweilig macht.

Fazit:

Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, weil es einen beschäftigt und zum Nachdenken bringt. Außerdem, weil die Geschichte mal schön, mal lustig und zwischendurch auch richtig traurig ist. Jenny Downham zeigt einem, dass ein Leben, so wie die meisten von uns es haben, nicht selbstverständlich ist und wir dankbar sein sollten für das was wir haben.
Die Autorin

Jenny Downham wurde  1964 in London geboren und arbeitete erstmal eine Zeit lang als  Schauspielerin und tourte mit einer Theatergruppe durch Gefängnisse und Krankenhäuser Englands.

„Bevor ich sterbe“ ist ihr erster Roman, ein weiteres Buch von ihr ist „Ich gegen Dich“.

„Bevor ich sterbe“ gibt es auch in einer deutschen Hörspielfassung von Anna Thalbach.

Vergleich :

„Wie man unsterblich wird“  –  „Bevor ich sterbe“

Ich finde das Buch „Bevor ich sterbe“ besser, nicht nur weil es besser geeignet für meine Altersklasse und aus der Sicht eines Mädchen geschrieben ist, sondern auch weil das Buch spannender, realistischer und mitreißender geschrieben wurde. In „Wie man unsterblich wird“, erfährt man viel mehr Fakten über den Tod etc. Und in „Bevor ich sterbe“ noch etwas mehr über die Gefühle und Gedanken einer Krebspatientin.

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